Die Heiligen erleuchten das ganze Universum mit ihrem Licht; sie dienen als Festung und Bollwerk unserer Städte.

Hl. Johannes Chrysostomus (um 344-407)
Kirchenvater, Erzbischof von Constantinople

„Unter allen Umständen, gegenüber allen und in allen Belangen, gab sich der heilige Johannes Chrysostomus stets ganz hin. Er war ein ständiges Geben: Er gab sich durch sein Priestertum, er gab sich durch Almosen, er gab sich durch Opfer, er gab sich durch Worte. Er sprach unermesslich viel; er schrieb sehr wenig, und selbst wenn er schrieb, sprach er noch. Der heilige Johannes Chrysostomos war ein wahrhaftiger Bischof. Bischof bedeutet Aufseher: Er denkt an die Gegenwart. Er schaut sich um. Anstatt die Augen zu schließen, um sich zu erinnern, öffnet er sie, um zu beobachten. Er eilt gleichzeitig in alle Richtungen, um seine Schafe zu verteidigen, denn die Wölfe kommen von allen Seiten. Zwischen seinem Volk und Chrysostomos herrschte Freundschaft. Der Bischof war der liebevolle und strenge Freund jedes einzelnen Menschen und aller Menschen. Er beobachtete, er warnte, er wachte und vor allem liebte er. Nicht in vagen, offiziellen Reden, sondern im realen Leben war er Vater, Bruder, Stütze und Freund seines Volkes. Ein bewundernswerter Freund, der universell sein konnte, ohne jemals banal zu werden.“

Ernest Hello (1828-1885)
Schrifsteller