(Epheser V, 8)
Wir Eltern, Lehrer und Erzieher haben den Auftrag, die uns anvertrauten Kinderseelen zu jenem Licht zu führen, das ihr Leben und ihr Glück ausmachen wird. Jede Woche möchten wir Sie mit Zitaten von klugen Menschen und Zeitzeugen bekanntmachen, die unseren eigenen Weg erleuchten können. Sagte nicht der heilige Thomas von Aquin: „Schau nicht auf die Person, die redet, doch vertraue alles Gute, das Du hörst, Deinem Gedächtnis an.“ (aus den 16 Ratschlägen des heiligen Thomas von Aquin, „um den Schatz der Wissenschaft zu erlernen“). Viel Freude beim Lesen!
Diese Wüste ist mir überaus angenehm… Sich in Einsamkeit den ewigen Dingen stellen; man fühlt sich von der Wahrheit überwältigt.
(Brief an Marie de Bondy, 1906)
Charles de Foucauld (1858-1916)
Offizier, Eremit
„Betrachten wir ihn ein wenig. Der Pater hat das Erscheinungsbild, das er bis zu seinen letzten Lebensjahren behalten wird, nur etwas stärker gezeichnet von den Mühen, Entbehrungen und den extremen Klimaverhältnissen. Mit dreiundvierzig Jahren wirkt sein schmales Gesicht, das von einem spärlichen, ungepflegten Bart bedeckt ist, alterslos. Er ist zu klein, zu dünn und hat eine zu schlechte Haltung, als dass ihm seine Gandura, selbst wenn sie nicht zerrissen und verschmutzt wäre, das beeindruckende oder majestätische Aussehen verleihen könnte, das sie Männern verleiht, die Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild legen. Der Pater hat selbst auf der linken Seite ein Herz aus rotem Tuch mit einem Kreuz obenauf aufgenäht. Er trägt am Gürtel einen Rosenkranz mit großen Perlen, an dessen Ende ein Christus aus Ebenholz hängt. Auf dem Kopf hat er eine seltsame Kopfbedeckung, die an einen Topf ohne Henkel erinnert; es handelt sich ganz einfach um eine sehr schlichte Mütze ohne Schild, die mit einem Halstuch als Ergänzung jedoch völlig ausreicht. Ja, ein wirklich armer Mann. Aber alle seine Gesten und Worte strahlen, auch wenn man ihre Bedeutung nicht versteht und nur den Tonfall seiner Stimme wahrnimmt, so viel Liebe und Respekt für andere (alle anderen) aus, in seinen schwarzen, lebhaften, strahlenden Augen leuchtet eine Flamme so sanfter Güte, dass die zwanzig Mokhaznis von Susbielle, als sie ihn erblicken, sich nicht damit begnügen, ihn zu grüßen. Sie steigen vom Pferd, verneigen sich vor ihm, die Hand auf dem Herzen, und bitten um seinen Segen. Da, mein Gott! Er gewährt ihnen diesen. So wurde Père de Foucauld, der adlige, ritterliche Herr, der zu einem bescheidenen und demütigen Mann Gottes geworden war, von den Soldaten des Landes empfangen, das nun endgültig seines sein würde.“
Pierre Nord (1900-1985)
Offizier, Schrifststeller
In die gleiche Kategorie « Erziehung », lesen Sie auch :