„Ah! Wenn man mich hören könnte! Ah! Wenn man mir folgen wollte!“

Mistral (1830-1914)
Schriftsteller, Gründungsmitglied der Félibrige-Vereinigung, Mitglied der Akademie von Marseille

„Zu den wertvollsten Erinnerungen meiner Jugend werden immer jene gehören, die mit den Gefühlen verbunden sind, die die Entdeckung der großartigen Dichtung von Mistral in mir auslöste. (…) Ich werde die kleine Buchhandlung in Arles nie vergessen, in der ich einst das Poème du Rhône kaufte, das ich mit einem Mal verschlang. […] Es war Liebe auf dem ersten Blick! Von diesem Tag an sah ich die Provence als ein von der Poesie auserwähltes und bewohntes Land. […] Wie oft werde ich den schönen, harmonischen und vollen Vers von Lionel des Rieux wiederholt haben: „Unter einem Dach in Maillane lebt Homer noch…“. Der Homer von Maillane ist nicht mehr da. (…) Doch sein Tod bedeutet für eine ganze Generation, dass Erinnerungen verblassen, Gesichter sich verdunkeln, Blumen zwischen Seiten vertrocknen, die kein Datum mehr haben, und der Stern der Jugend verglüht. Von nun an ist das poetische Königreich der Provence, das Mistral regierte, in die Legende eingegangen. Wir können nicht mehr davon träumen, uns in seiner Helligkeit zu erholen… Und wenn wir eine warmherzige Erinnerung in der Ferne unseres Gedächtnisses wiederfinden, werden uns vielleicht eines Tages diese Worte einfallen, um das alles auszudrücken: „Es stammt aus der Zeit, in der Mistral lebte.“

Autor des 20. Jh.
Schriftsteller