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Gott mit dem Akzent aus dem 17. Jahrhundert und den burgundischen rollenden Rs

„WANDELT WIE KINDER DES LICHTES“
(Epheser 5:8)

Eltern, Lehrer und Erzieher haben wir für Auftrag, die Seele der Kinder zum Licht, das der Weg ihres Lebens und ihr Glück sein wird, zu führen. Jede Woche schlagen wir euch vor, einige Worte von Weisen und Zeugen zu entdecken, um unseren eigenen Weg, gemäss dieser Wort des Heiligen Thomas von Aquin, zu beleuchten: “Schenk keine Aufmerksamkeit an dem, der redet, aber alles Gute, das du hörst, vertraue es deinem Gedächtnis an.” (Sechzehn Räte vom Heiligen Thomas von Aquin, um den Schatz der Wissenschaft zu erlernen). Viel Freude beim Lesen!

„Schweigen ist ein Verbrechen, wenn man reden muss.“

Bossuet oder der „Adler von Meaux“
(1627-1704)

Bischof von Meaux, Prediger und Schriftsteller

„Man möchte das Bild von Bossuet behalten, das Rigaud gemalt hat : ein unbesiegbarer Prälat, inmitten vom Zyklon der Drapierungen und Falten seines Mantels, der mit den Füßen auf einen Haufen an Papieren tritt, woraus er seine Blitze zieht; seine rechte Hand ist auf einem stehenden Buch gelegt, Beweis der Sicherheit, seine linke Hand hält sein Birett an seine Hüfte, Symbol seiner Größe. Leider haben Gelehrte an diesem Felsen gekratzt und Risse gefunden. Sie erinnern uns an einem Brief von Antoine Arnauld (1690), der behauptet, dass es bei allen Verdiensten von Bossuet „ein verumtamen gibt, ja, aber“, eine leise Begleitung seiner Orgeln. Inmitten aller „ja, aber…“ von Bossuet bleibt ein fester Punkt: sein Genie. (…) Was auch immer er macht, entfesselt Bossuet seinen Kämpfertemperament. Unter dem Rochett und der Mozzetta spannen sich die Muskeln der Helden von Michelangelo. Genauso wie Corneille das Theater pulverisiert hat, das in Frankreich vor ihm gelebt hat, pulverisiert Bossuet die vorherige französische Eloquenz. Er zerstreut den Schwarm der plündernden Prediger, die 600 Pfunden für eine Fastenzeit in Saint-Sulpice verlangten. (…) Der heilige Vinzenz von Paul hat ihm beigebracht, dass der Prediger nicht die Kanzlei hochsteigt, um zu quatschen. Er ist die Stimme Gottes, die die Schlafenden erweckt, die Lauen wärmt, die Schlaffen stärkt. Der heilige Vinzenz erfüllte seine Mission mit der pfiffigen Art eines Bauers der Landes, schmackhaft wie ein Gänse-Confit. Bossuet hingegen gibt der Stimme Gottes die Kraft der Orgeln und des Donners. Es ist Gott mit dem Akzent aus dem 17. Jahrhundert und den burgundischen rollenden Rs.“

Paul Guth (1910-1997)
Schriftsteller und Essayist


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