(Epheser V, 8)
Wir Eltern, Lehrer und Erzieher haben den Auftrag, die uns anvertrauten Kinderseelen zu jenem Licht zu führen, das ihr Leben und ihr Glück ausmachen wird. Jede Woche möchten wir Sie mit Zitaten von klugen Menschen und Zeitzeugen bekanntmachen, die unseren eigenen Weg erleuchten können. Sagte nicht der heilige Thomas von Aquin: „Schau nicht auf die Person, die redet, doch vertraue alles Gute, das Du hörst, Deinem Gedächtnis an.“ (aus den 16 Ratschlägen des heiligen Thomas von Aquin, „um den Schatz der Wissenschaft zu erlernen“). Viel Freude beim Lesen!

Guibourg sieht ihn und tröstet ihn: Edler Graf, Sire, lass dich nicht zu Tränen rühren. Wir werden alle sterben, keiner wird entkommen. Aber wenn wir während unseres menschlichen Lebens Gott mutig dienen, werden wir gut sterben. Wer eine mutige Frau hat, soll sich freuen und, wenn er gut ist, sie von ganzem Herzen lieben und ihrem weisen Rat glauben. Und ich werde dir gleich einen weisen Rat geben: Errichte Orange neu! Richte die Mauern, die Kirchen und die Häuser auf! Es wird nicht an Einwohnern fehlen, die aus den Nachbarstädten kommen werden, um sich unter deinen Schutz zu stellen. Bestelle Maurer und Zimmerleute. Das wird teuer, aber hast du nicht die Schätze, die du in Aliscans erobert hast? Wir dürfen uns nicht vergessen. Wir haben uns entschieden, unter den Ungläubigen zu leben und das Gesetz des wahren Gottes gegen sie zu verteidigen; wir sind den Mühen und Gefahren ausgeliefert, solange wir auf der Erde sind. – Gott! sagt Guillaume und umarmt sie, was für eine weise Gräfin! Sie wird nie ihresgleichen haben!
La légende de Guillaume d’Orange
Chanson de geste aus dem 12. Jahrhundert
„- Ach, sagt Guillaume, ich habe so oft nach dem französischen Heer gerufen, ich habe es so oft in Not und Gefahr gebracht! Sie werden keinem Boten glauben, sie werden auf keinen Boten hören. Guibourg, Schwester, Geliebte, nur ich kann es tun. Aber um nichts in der Welt werde ich gehen: Beim heiligen Petrus, ich wäre herzlos und ehrlos, wenn ich euch in Orange allein ließe. Wer würde die Stadtmauern verteidigen? – Sire, sagt Guibourg, Jesus und seine Tugenden! Und all die Frauen, die hier bei mir bleiben! Sie sind zahlreich. Jede von uns wird das Kettenhemd und den Helm aufsetzen, den Schild, das Schwert und den Speer nehmen. Wir werden die Stadtmauern bewachen, und wenn die Heiden angreifen, werden wir uns gut zu verteidigen wissen. Dann haben wir noch die wenigen Ritter bei uns, die du vorhin befreit hast. Ja, ich werde mich wie ein Soldat bewaffnen, und beim heiligen Denis, der Heide, den ich mit einem Stein treffe, wird nicht auf seinem Pferd sitzen bleiben!“
La légende de Guillaume d’Orange
Chanson de geste aus dem 12. Jahrhundert
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