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Lieber weise als frömmler

„WANDELT WIE KINDER DES LICHTES“
(Epheser 5:8)

Eltern, Lehrer und Erzieher haben wir für Auftrag, die Seele der Kinder zum Licht, das der Weg ihres Lebens und ihr Glück sein wird, zu führen. Jede Woche schlagen wir euch vor, einige Worte von Weisen und Zeugen zu entdecken, um unseren eigenen Weg, gemäss dieser Wort des Heiligen Thomas von Aquin, zu beleuchten: “Schenk keine Aufmerksamkeit an dem, der redet, aber alles Gute, das du hörst, vertraue es deinem Gedächtnis an.” (Sechzehn Räte vom Heiligen Thomas von Aquin, um den Schatz der Wissenschaft zu erlernen). Viel Freude beim Lesen!

Der Weise darf die Leiden des Herzen nie auf seinem Gesicht erscheinen lassen.”

Herr von JOINVILLE (1224-1317)
Adeliger aus der Champagne, Biograph vom hl. Ludwig von Frankreich

Der ritterliche König, der weise König: dieser Heilige war, laut Joinville, ein Ritter, dessen physische Kraft seinen moralischen Mut gleichkam, der von verschiedenen Launen, Gewalt und Zorn geprägt war, sich aber beherrschte, der Ehre und Ehrenhaftigkeit an den Rand der Skrupelhaftigkeit schätzte, seinen Wort hielt, selbst den Feinden gegenüber; ein höflicher Ritter, besorgt um den Anstand, für ihn und um ihn herum, nüchtern, einfach gekleidet, aber mit Geschmack, angenehmer Gesprächspartner, ernst und geistreich zugleich, manchmal spöttisch; ein Ritter, weise wie ein Kleriker, vernünftig wie ein Bürgerlicher, einfach wie das Volk, das er selbst richtete und ihn liebte: kurz gesagt, der Weise, das Ideal von Joinville und dieser Epoche, und von dem er selber sagte: Lieber weise als frömmler. Weiter: sein spontaner Glauben, das von der Theologie erleuchtet wurde, sein Abscheu vor der Sünde, seine ernste Einstellung dem Leben gegenüber, und noch mehr seine tiefe und zarte Liebe machten aus ihm, unter Christen, mehr als ein Frömmler, ein Heiliger, dessen Wort Gott verkündete, und dessen Taten Gottes Anwesenheit in ihm erscheinen ließen. Sich selbst vergessend, ergeben bis zum Opfer für das christliche Volk, das sein Volk war, als er sein Körper aufs Spiel setzte, folgte er das Beispiel von Christus. Held der Gnade, der vom Leiden nicht verschont wurde. Er wurde zum Märtyrer, sagt Joinville, denn, wie Gott ans Kreuz starb, so tat er; weil er Kreuzritter war, als er in Tunis starb.”

Elie DECAHORS (1885-1961)
Professor für französische Sprache und Literatur an der freien Fakultät für Geisteswissenschaften in Toulouse


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